Was bringt ein achtsameres Leben mit sich?

Wenn ich dusche, dann dusche ich und wenn ich esse, dann esse ich. Statt eben beim Duschen in Gedanken beim Essen zu sein und andersherum.

„Bewusst anwesend zu sein im Hier und Jetzt, ohne zu urteilen”. So beschrieb Jon Kabat-Zinn den Begriff der Achtsamkeit. Die Aufmerksamkeit wird dabei bewusst auf das gelenkt, was im gegenwärtigen Moment geschieht. Konkret handelt es sich dabei um die Wahrnehmung von Körper- und Sinnesempfindungen sowie Gedanken und Gefühle, von Moment zu Moment. Statt etwas damit oder dagegen tun zu müssen, erlauben wir uns in direktem Kontakt mit den Erfahrungen sein zu dürfen und zu beobachten, was von selbst mit ihnen geschieht.

Durch Achtsamkeit können gewohnte Gedanken- und Verhaltensmuster besser erkannt und dadurch mehr Handlungsspielräume im Umgang mit unangenehmen und herausfordernden Situationen kreiert werden. Statt in schwierigen Momenten automatisch und reflexartig zu reagieren, eröffnet sich uns ein innerer Raum, der mehr Entscheidungsfreiheit und bewussteres Handeln zulässt.

In direktem Kontakt zu sein mit allem was in uns drin und um uns herum ist - ohne verdrängen, dramatisieren, relativieren, überdecken, schönreden oder bewerten zu müssen. Dies ermöglicht uns, das Leben in seiner vollen Fülle mit all seinen Augenblicken wahrzunehmen. Dabei wird eine innere Haltung des Staunens, der Freundlichkeit, der Gelassenheit wie auch des Mitgefühls sich selbst und anderen gegenüber kultiviert.